Es gibt Pilze, die auf alten Jeans wachsen können! Aber bei Züripilz setzen wir lieber auf etwas Bodenständigeres – Stroh. Denn das, worauf ein Pilz wächst, entscheidet über alles: Geschmack, Struktur und sogar seine „Laune“.

Man sieht meist nur die schönen Fruchtkörper in der Küche, doch die wahre Magie passiert im Verborgenen – im Pilzsubstrat. Bei Züripilz beginnt dort die Geschichte jedes einzelnen Austernseitlings.

Hier lernst du…

Was ist Pilzsubstrat und warum ist es so wichtig?

Pilo (blauer Pilz-Maskottchen-König): „Ich sag’s euch – ohne gutes Substrat kein Pilzglück!“

Pilo 2
Pilo ist eher der Wasserkenner, hat aber mitzureden, wenn es um das perfekte Substrat geht

Stell dir das Pilzsubstrat als das Zuhause des Pilzes vor. Pilze sind keine Pflanzen – sie brauchen weder Sonne noch Chlorophyll. Sie ernähren sich von organischem Material, das sie mithilfe ihres Myzels zersetzen.

Das Substrat liefert ihnen also alles, was sie brauchen: Nährstoffe, Feuchtigkeit und Struktur. Ein unpassendes Substrat? Dann wächst das Myzel langsam, unregelmässig – oder gar nicht.

Das Pilzsubstrat ist das Herzstück der Pilzzucht. Hier entscheidet sich, ob später ein saftiger, aromatischer Austernseitling oder ein fader Kompromiss wächst.

Warum Züripilz auf Stroh setzt

Austernseitlinge sind sogenannte Saprophyten – sie lieben totes organisches Material wie Holz. Doch für die Kultivierung ist Stroh die perfekte Alternative.

Bei Züripilz verwenden wir Demeter-zertifiziertes Stroh, das reich an Zellulose und Hemizellulose ist. Diese Pflanzenfasern liefern dem Pilz genau das, was er braucht, um kräftig zu wachsen.

Pilzsubtrat Pellets
Pilzsubstrat: Nach dem Pressen entstehen daraus schöne, gleichmässig runde Strohpellets.

Vom Stroh zum Substrat – der Prozess bei Züripilz

  1. Die Wägen werden zunächst mit Jute ausgekleidet. Dadurch wird verhindert, dass die Strohpellets direkt im Wasser liegen, das sich am Boden der Wägen ansammelt.
  2. Anschliessend werden die Pellets in die vorbereiteten Wägen eingefüllt und wiederholt mit Wasser besprüht. Während dieses Prozesses nehmen sie sukzessive Feuchtigkeit auf und beginnen, ihre feste Struktur aufzulösen.
  3. Dieser Befeuchtungsvorgang wird mehrfach wiederholt, bis sich die Pellets vollständig aufgelöst und gleichmässig mit Wasser gesättigt haben. Das nun vorbefeuchtete Substrat wird für etwa 24 Stunden stehen gelassen, um überschüssiges Wasser abtropfen zu lassen.
  4. Im Anschluss wird für rund eine Stunde heisser Dampf in die Wägen geleitet, um das Stroh zu pasteurisieren. Durch diesen thermischen Prozess werden unerwünschte Mikroorganismen weitgehend reduziert. Danach bleibt das Material erneut für etwa einen Tag stehen, um auf Umgebungstemperatur abzukühlen.
  5. Das Ergebnis dieses Prozesses kann sich sehen lassen: ein homogenes, hygienisch stabiles und optimal aufbereitetes Substrat – die ideale Grundlage für eine erfolgreiche Pilzzucht.

Der Einfluss des Pilzsubstrats auf Qualität & Geschmack

Ein gutes Pilzsubstrat ist wie ein guter Teig: Alles steht und fällt mit den Zutaten. Unser Demeter-Strohsubstrat sorgt für:

  • eine dichte, elastische Textur
  • intensives, nussiges Aroma
  • längere Haltbarkeit

Ein minderwertiges Substrat hingegen lässt Pilze wässrig, fahl oder empfindlich werden. Deshalb investieren wir bei Züripilz viel Know-how und Fingerspitzengefühl in jedes Substrat-Los.

„Gute Pilze wachsen nicht einfach so – sie wachsen auf Wissen und Sorgfalt.“

Dein Austernseitling-Erlebnis mit Züripilz

Hinter jedem unserer Austernseitlinge steckt also ein fein abgestimmtes Zusammenspiel aus Wissenschaft und Handwerk. Wenn du sehen willst, wie aus Stroh schliesslich dein Lieblingspilz wächst, dann:

Fragen & Antworten zum Pilzsubstrat

Q: Ist jedes Stroh gleich gut als Pilzsubstrat?

A: Nein. Wir verwenden ausschliesslich Demeter-zertifiziertes Stroh. Es ist sauber, frisch und frei von Pestiziden – eine essentielle Basis für hochwertiges Myzelwachstum.

Q: Können Austernseitlinge auch auf anderen Materialien wachsen?

A: Ja, theoretisch auf Holz, Sägespänen oder Papier. Doch Stroh bietet das ideale Gleichgewicht aus Struktur, Nährstoffgehalt und Feuchtigkeit.

Q: Was passiert mit dem Substrat nach der Ernte?

A: Das gebrauchte Pilzsubstrat dient als wertvoller Kompost oder Mulch – Wir geben es in den Kreislauf zurück.